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Endlich wieder in die Schule in Finnland

Bereist zum dritten Mal starten wir in einen längeren Aufenthalt in Finnland  mit Schulbesuch für die Kinder. Im Großen und Ganzen wussten wir was uns erwartet – entsprechend groß war die Vorfreude bei allen. Unser Jüngster war etwas gespannt, ist es doch für ihn das erste Mal in der (Vor-) Schule.

Der Start war wieder für alle Kinder sehr positiv.  Die Art, wie die Lehrer hier auf die Schüler zugehen, die Offenheit und entspannte Art, sie machte es den Kindern leicht wieder anzukommen und sich willkommen zu fühlen.

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In der nun bereits siebten Klasse lief es gewohnt gut. Bereits erwartet und positiv aufgenommen, fiel das sich einfinden leicht. Groß war die Freude, dass er in die Gruppe eingeteilt wurde, die nun das Fach Hauswirtschaft hat. „Mama, das  (Hauswirtschaft) ist so cool, das sollten in Deutschland auch alle mal haben!“

Unsere Drittklässlerin, die es vor 2 Jahren nicht ganz so einfach gehabt hatte mit den KlassenkameradInnen in Kontakt zu kommen, wurde dieses Mal gleich von Anfang an sowohl von den Mädchen, als auch von den Jungs, gut integriert. Das fühlte sich gut an. Eine Freundin begleitete sie von Anfang an intensiv und dadurch waren auch die anderen aufgeschlossener. Gleich in der ersten Woche kam das Kind alleine mit dem Bus wieder Mittags heim und war sehr stolz sich das alleine zu trauen.

Unser Jüngster ist nun zum ersten Mal mit in die Schule, nämlich zur Vorschule im gleichen Gebäude. Die Spannung  war groß, was ihn erwarten würde und er selbst setzte sich ungemein unter Druck, ob er das nun alles schon gut genug könne. Nach einpaar Tagen merkte er, dass er gar nichts können muss…. und alles gut klappt. Von da an wollte er immer länger dort bleiben, am liebsten bis zum Nachmittag.

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Besonders toll finden unsere Kinder das gemeinsame Mittagessen in der Schule. Alle gehen gemeinsam mit der Lehrerin in die Mensa und bekommen kostenlos ein warmes Essen. Unsere Kinder lieben das Knäckebrot, welches immer dazu angeboten wird.

Da die Kinder in Finnland in dem Jahr eingeschult werden, indem sie 7 Jahre alt werden, sind in der Vorschule alle 6-7-jährigen.  Alles ist sehr verspielt und das ist nicht nur bei Waldorf so. Auch in öffentlichen Vorschulen, die entweder in Zusammenhang einer Kita oder einer Grundschule sind, wird viel gespielt, altersgemäßes Programm gemacht. Alles hat einen nicht verschulten Charakter und hat wenig mit dem deutschen Verständnis von Schule zu tun.

 

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In jeder finnischen Schule gibt es eine Gesundheitsschwester und ein/e SchulkuratorIn als Ansprechpartner für die Kinder und Eltern

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Abi-Show & Penkkarit

„In Finnland verabschieden sich die Abiturienten bereits im Februar aus der Schule. Vor den Winterferien endet für sie der Unterricht und die Vorbereitungszeit auf die Abitur-Prüfungen beginnt. 

Als erstes kamen die Abiturienten zwischen 8 und 9 in alle Klassen um Süßigkeiten zu werfen. Um 10 Uhr begann im Festsaal die Abi-Show. Dort gab es lustige Spiele für die Lehrer , umgedichtete Lieder über Lehrer und nochmal Süßigkeiten für alle.

Vor der Schule standen bereits die LKW’s mit denen die Abis dann in die Stadt gefahren sind um dort an dem traditionellen Penkkarit teilzunehmen. Die LKW’s, mit den Schülern aller Gymnasien, fahren durch das Zentrum, die Abiturienten feiern und werfen Bonbons.“

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14.2. Ystävänpäivä

Die Finnen feiern am 14. Februar nicht den Valentinstag, sondern einen Freundschaftstag. Es werden Karten verschickt und Nettigkeiten ausgetauscht.

Hali-Päivä

In der Schule der Kinder wurde heute ein „Hali-Päivä“ gefeiert, ein „Tag der Umarmungen“. Außerdem war in der ersten Klasse heute ein Verkleidungstag (Naamiaiset) und die 7. Klasse hatte anlässlich des Ystävänpäivä ein Hali-Kaffee in der Schule. Dort wurden am Vormittag kleine Kuchen, Popcorn, Muffins, Saft… verkauft. Der Erlös geht in die Klassenkasse für einen Ausflug.

„Der Freundschaftstag ist am Valentinstag, am 14. Februar. An diesem Tag haben die kleinen Schulkinder ungefähr bis zur 5.Klasse einen Wettbewerb: wer von den meisten Leuten umarmt wird.Die Kinde haben ein rosa Pappherz umgehängt, auf das jeder, den man umarmt hat, seinen Namen drauf schreibt. Die Großen dagegen veranstalten z.B. ein Cafe. So hat auch meine Klasse einen Kiosk-Verkauf gemacht, wo jeder etwas zum verkaufen mitgebracht hat, Kuchen, Muffins, Kekse oder Saft. Die leckeren Sachen wurden dann schön dekoriert im Kiosk aufgebaut. Dann wurde an die Schüler und Lehrer der Schule verkauft. Das Geld sammelt die Klasse für eine Klassenfahrt nach Italien.“ 

Salainen Ystävä

In der 5. Klasse wurde bereits Ende letzter Woche jedem KInd ein „salainen ystävä“ (geheimer Freund) ausgelost. Diesem Kind sollte man diese Woche mindestens drei kleine Geschenke bringen. In der 7. Klasse sollte dem Freund auch ein geheimer Brief geschrieben werden mit einpaar positiven Gedanken zum dem jeweiligen Klassenkameraden (was finde ich an ihm/Ihr positiv?, warum ist es gut, dass er/sie in der Klasse ist?..)

Die Woche geht spannend weiter..

Diese Woche ist fast jeden Tag ein besonderes Programm. Am Donnerstag machen die Abiturienten eine „Abi-Show“ und haben „Penkkarit“. Am Freitag sind „Vanhojen tanssit“, aber dazu dann mehr.

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Hauswirtschaft II – Pfannekuchen

„Hier haben wir schon in der 7. Klasse Hauswirtschaft. In der ersten Stunde nach den Weihnachtsferien haben wir Warme Brote gemacht . Auf diese Brote haben wir Ananas, Thunfisch,Schinken und Tomatenmark mit Käse und Gewürzen. Im Hauswirtschaftsunterricht lernen wir nicht nur Kochen und zubereiten von Speisen, sondern wir lernen auch wie man eine Spülmaschine einräumt und verschiedene Textilien wäscht. In der zweiten Stunde haben wir einen Joghurt mit gekochten Früchten/Beeren zubereitet.    

Im Theorieteil und dann Zuhause muss jeder auch ein Referat machen z.B. über die Milch oder das Ei, die Beeren oder das Fleisch… Dieses Referat trägt man dann in der Hauwitschaftsstunde vor.

Die ersten 6 Wochen bereitet man erstmal Breie, Nachspeisen oder kleine Speisen für die Zwischenmahlzeiten vor. Danach kommen dann Suppen und Nachspeisen. Erts am Ende des Halbjahres/Schuljahres sind die Hauptspeisen in Kombination mit Vorspeisen und Nachtisch.

In der letzten Stunde haben wir Pfannekuchen gebraten und sie  mit Schlagsahne und Erdbeermarmelade gegessen.

MB

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Hauswirtschaft in der 7. Klasse – Beerenquark

„Hier in Finnland haben wir in der 7. Klasse alle Hauswirtschaftsunterricht.

13.1.2017

Nach einige Theoriestunden haben wir heute zum ersten Mal in den Küchen gearbeitet. Wir haben warme Brote gemacht, wahlweise mit Ananas, Thunfisch, oder Schinken belegt. Oben eine Scheibe Käse drauf und Gewürze (Oregano, Salz, Pfeffer, Basilikum oder Kräutersalz). Den Ofen mussten wir auf Ober-und Unterhitze stellen. Als die Brote fertig waren, haben sie herrlich geschmeckt.

20.1.2017

Heute hatten wir wieder Hauswirtschaft. Wir haben heute zuerst darüber gesprochen, wie man eine Spülmaschine am sinnvollsten einräumt. Danach haben wir noch Beeren-Quark ge“kocht“, also zubereitet. Als erstes haben wir Sahne geschlagen und anschließend eine Packung Quark zu der Schlagsahne hinzugefügt. Zum Abschluss haben wir noch gekochte Blaubeeren und Himbeeren dazugefügt. LECKER!

Ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Stunden!“

Das Fach Hauswirtschaft in der Schule in Finnland

Die Mail von der Lehrerin zum Hauswirtschaftunterricht:

„Herzlich willkommen zum Hauswirtschaftunterricht:)

Hauswirtschaft ist ein Fach, in dem vielseitiges Wissen erworben wird und Fertigkeiten gelernt und geübt werden, die im eigenen Zuhause und Leben benötigt werden. Hauswirtschaftsunterricht hat man in den Klassen 7-9 einmal wöchentlich jeweils ein Halbjahr lang. Dementsprechend hat jeder Schüler entweder im Herbst- oder im Frühjahr- Halbjahr das Fach Hauswirtschaft.

Jedes Schuljahr hat seine eigenen Ziele. Das Thema der 7.Klasse ist die Grundlagen der Hauswirtschaft  kennen zulernen, in der 8.Klasse ist das Thema eine vielseitige und nahrhafte Ernährung und „Verbraucher Erziehung“ und in der 9. Klasse steht die internationale Küche auf dem Programm.

Hauswirtschaft in der 7.kLasse

Die Grundlagen der Hauswirtschaft

Die Ziele sind unter anderem:

  • das Kennenlernen der Grundnahrungsmittel und deren vielseitige Anwendung
  • die Umsetzung von Rezepten
  • Die Grundlagen des Backens und die verschiedenen Teigarten
  • die Zubereitung einer vielseitiger Alltagsküche
  • das Kennenlernen der Arbeitsgeräte und -arten
  • die Arbeitssicherheit
  • die Hygiene in der Küche
  • gute Sitten
  • das Herrichten und präsentieren des Essens und das Decken des Tisches
  • die Sauberkeit und Putzen, Textilpflege
  • die Mülltrennung und Recycling

Über die Hausarbeiten:

  • Referat: Jeder Schüler bereitet ein Referat über ein Thema zu den Grundlagen der Hauswirtschaft vor. Begonnen wird dies im Unterricht und Zuhause fertig ausgearbeitet. Genauere Anleitungen werden im Unterricht gegeben.
  • Liste für Arbeiten zu Hause: Nachdem die Schüler einpaar Monate Hauswirtschaftsunterricht gehabt haben, ist es Zeit das Gelernte auch zu Hause anzuwenden, in Form von Backen, Kochen und Putzen. Ich informiere noch darüber gesondert, wenn es aktuell wir.

Praktikum in der Küche:

Jeder Siebtklässler macht ein Praktikum in unserer Schulmensa, dem Restaurant Rudolf. Während dem einwöchigen Praktikum werden immer zwei Schüler gleichzeitig jeweils zwei Stunden am Tag dort arbeiten. Während dem Küchenpraktikum werden die Schüler an den verschiedenen Phasen der Zubereitung des Schulessens beteiligt sein und erhalten somit einen wertvollen Einblick in das Berufsleben. Das Küchenpraktikum ist kein eigentlicher Teil des Hauswirtschaftsunterrichtes, wird aber unter Betreuung der Hauswirtschaftslehrerin während des Hauswirtschaftskurses durchgeführt. Auch hier werden noch genauere Infos folgen, wenn es aktuell wird.

über die Beurteilung

Die Beurteilung im Fach Hauswirtschaft ist vielseitig. Berücksichtigt werden die praktische Fertigkeiten und deren Entwicklung, Recherche und Umgang mit Informationen, die Zusammenarbeit und Kommunikation, die Einstellungen, die Eigeninitiative, das Verantwortungsbewußtsein, die Lernfreude und die Begeisterung.

Herzlich willkommen zum eigenen Blog des hauswirtschaftsunterrichts

https://steineritkokkaa.wordpress.com

Im Blog kann man unter anderem die Grundlagen, die Hausarbeiten und die in im Unterricht verwendeten Rezepte finden.

Bereichernde Momente im Rahmen der Hauswirtschaft wünscht die Lehrerin …

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Schule hat begonnen – Neues & Vertrautes

Seit dieser Woche hat hier auch für unsere Kinder das neu Schulhalbjahr begonnen. Während es für die Großen ein Wiedersehen mit „ihren“ Klassen war, war es für unseren Erstklässler eine sehr spannende Sache. Gerade erst in Deutschland an das Schulleben gewöhnt, ging es nun wieder darum, sich in eine neue Schule, Klasse und Sprache einzufinden. Selbst als Erwachsener wäre das eine spannende Sache gewesen.

Kurze Tage…

Aber wie bereits 2015 startete auch dieses Mal alles bestens. Die Lehrerinnen empfingen uns herzlich und aufgeschlossen. Nur das frühe Aufstehen fiel uns extrem schwer, zudem die Morgende auch noch stockfinster sind und es erst um 9 Uhr allmählich heller wird. Mehr als einmal zweifelte ich, ob ich die Kinder zu früh losgeschickt hatte, da es gar nicht heller zu werden schien.

Die Tage hier kommen einem extrem kurz und dämmrig vor, obwohl wir uns Tag für Tag in Richtung mehr Sonne bewegen. Jeden Tag geht die Sonne ca. 2 min früher auf und ca. 2 min später unter. Trotzdem sind die Tage mit reichlichen 6 Stunden Sonnenlicht noch extrem kurz. Wenn man also etwas draußen unternehmen möchte, sollte man dies rechtzeitig starten.

Neues in der Schule

Auch dieses Mal erarten unsere Kinder einige neue und Spannende Themen und Fächer in der Schule.

Schlittschuhlaufen im Sportunterricht

Sportlich gesehen hat die 5. Klasse seit diesem Zweithalbjahr zwei zusätzliche Stunden Sport in der Woche. Diese Veränderung ist aufgrund des neuen Lehrplans gekommen. Der Sportunterricht startete auch direkt mit einer Wintersportart, dem Schlittschuhlaufen. Auf einem Schotterplatz in Schulnähe, der im Winter von der Stadt mit Wasser besprüht wir und zu einer Schlittschuhbahn gefriert, wurde sowohl Technik geübt, als auch Eishockey gespielt. Stolz war unser Fünftklässler, dass er – trotz weniger Übung – auch ein Tor schoss!

Das Fach Hauswirtschaft für alle in der 7. Klasse

Mit großem Interesse wurde von der Siebtklässlerin der Hauswirtschaftsunterricht erwartet. Dann war der Tag gekommen, die Klasse war in den Lehrküchen und in kleinen Gruppen wurden „Warme Brote“ gemacht. Am nächsten Abend gab es die dann auch zuhause! Lecker…!! Zu dem Thema Hauswirtschaftsunterricht bald noch mehr.

Waldausflug in der 1. Klasse

Jeden Montag gehen die Erstklässler in den Wald. Der Ausflug steht im Stundenplan und wird bei jedem Wetter gemacht. Wie schön, dass die Schule in unmittelbarer Nähe des Zentralparks liegt und dieser somit in wenigen Minuten fußläufig zu erreichen ist. Überhaupt verbrinbgen die Kinder viel mehr Zeit draußen beim Spielen als in Deutschland. Fast nach jeder Schulstunde haben sie Pause und gehen, warm angezogen, raus.

Insgesamt sind die ersten Tage sehr positiv verlaufen. Die sprachliche Verbesserung schon jetzt spürbar. Vor allem die Erstklässlerin taucht intensivst in die Sprache ein. Entsprechend müde ist sie Mittags bei der Abholung. Aber auch groß und selbstständig. Am liebsten möchte sie schon mit dem Bus alleine nach Hause kommen. Überhaupt regelt sie ihre Sachen toll und meistert die Verständigungshemmnisse souverän.

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Besuch in der Schule

Nach fast einem Jahr Pause wollten die Großen gerne ihre Klassen vom vergangen Herbst besuchen. Die Lehrerinnen reagierten beide sehr positiv und interessiert auf unsere Anfragen und so stand einem einwöchigem Schulbesuch nichts mehr im Wege.

Wir verabschiedeten uns von der Insel und dem Sommerhaus, verräumten alle Spielsachen und fuhren Richtung Helsinki.

Kurz vor dem ersten Schultag stieg dann nochmal die Spannung, wie wohl die Freunde reagieren würden? was sich möglicherweise in der Zwischenzeit verändert hat? usw. Der Empfang war, wie bereits vor einem Jahr, überwältigend positiv. Ich bin jedes mal gerührt, wenn ich die Atmosphäre in den Klassen und das Glücksgefühl bei den Kindern spure. Irgend etwas ist anders als in Deutschland, nur beschreiben kann ich es bisher nicht mit Worten.

Das Resümee nach einer Woche ist nur positiv. Die Kinder haben sich sofort integriert und sind Mitglieder ihrer Klassen. Sie gehören einfach dazu wie mir die Lehrer bestätigten, die ich heute zum Abschluss traf. Die Offenheit, die warme Atmosphäre, die positive Aufnahme – wir kommen wieder, definitiv!

Noch ein paar tage in Helsinki, dann machen wir uns wieder auf den Weg nach Deutschland. Die ferien waren schön und erholsam, wir freuen uns auf das neue Schuljahr in Deutschland.

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Kinderblog :
Was ist anders in der finnischen Schule?

Nach unseren kurzen Ferien hat die Schule in Finnland Anfang August auch für uns angefangen. Ich schreibe, wie es in der 6. Klasse ist und welche Unterschiede es zu Deutschland gibt.

P1120219Nach ein paar Tagen gab es immer noch fasst keine Hausaufgaben, außer: „bring mal deine Flöte mit“, oder „bring doch dein Federmäppchen mit“. Mittlerweile gibt es ab und zu kleinere Hausaufgaben, meist aus den Sprachen Deutsch, Englisch  und Schwedisch. Die Epochenhefte werden in der Schule geführt und die meisten Schulsachen wie Flöte, Stifte, Hefte und Bücher bleiben in der Schule und werden nicht jeden Tag nach Hause mitgenommen. Im Klassenzimmer hat jeder Schüler einen Einzeltisch (pulpetti). Die Tischplatte kann man aufklappen und darunter in dem Fach seine Sachen aufbewahren.

Im Hauptunterricht wird oft nach dem Morgenspruch direkt über die Epocheninhalte gesprochen und Hefteinträge gemacht. Danach gibt es manchmal Bewegungsspiele in der Sporthalle oder kleine Ausflüge z.B. mit der 1. Klasse, deren Paten wir sind. Überhaupt wird viel gebastelt und öfters Ausflüge (Wald, Kletterpark, Klassenspiel) gemacht, insgesamt ist es lockerer in der Schule. Die Kinder gehen viel friedlicher miteinander um und spielen alle zusammen auf dem Pausenhof. In der Schule, so kommt es mir vor, sind mehr Mädchen als Jungs.

P1120216In den Sprachen haben wir Schulbücher bekommen. Kleinere Vokabel- oder Verbentests gab es auch schon. Am Ende der Epochen gibt es einen Abschluss, z.B. in Form eines Aufsatzes, einer Gruppenarbeit, eines Tests oder einer Projektarbeit. Auch schreibt nach jeder Epoche der Schüler eine Selbstbewertung in einen Bogen, anschließend schreibt die Lehrerin etwas dazu. Diese Bewertungen werden in einem Schnellhefter gesammelt und für die Eltern mit nach Hause genommen. Auch die Hefte schaut sich die Lehrerin direkt nach Abschluss der Epoche durch und schreibt einen kleinen Kommentar als Rückmeldung. Anders als in Deutschland, sind die Epochen hier viel länger, ca. 5-6 Wochen. Bisher hatten wir Geometrie, Pflanzenkunde und aktuell haben wir Erdkunde Epoche.

In Finnland geht die ganze Klasse zusammen in der Schulmensa Mittags essen. Jede Klassenstufe hat eine feste Zeit und einen eigenen Tisch bzw. Tische. Zum Hauptgericht gibt es noch Knäckebrot mit Butter dazu. Einmal in der Woche gibt es Suppe und zusätzlich noch Ruisleipä (finnisches Roggenbrot) mit Gurken. Später am frühen Nachmittag gibt es eine weitere kleine Essenspause, in der sich die Schüler z.B. ein belegtes Brot, eine Pirogge, einen Tee, einen Soja Kakao oder Orangensaft, einen Riegel oder einen Apfel oder eine Banane kaufen können, oder ein mitgebachtes Vesper essen können.

P1120222Hier in Finnland wird nicht so wie in Deutschland der Erwachsenen mit Herr oder Frau angesprochen, sondern man spricht auch die Lehrer mit Vornamen an und duzt sie. Außerdem gibt es keine Schulglocke. Im Schulgebäude ziehen alle ihre Schuhe aus, im Erdgeschoß sind extra Garderoben.

Was auch noch ganz anders als in Deutschland ist, ist das mit den Handys. Die meisten Schüler haben ein eigenes Handy, auch schon in den unteren Klassen. In unserer Schule hier wird das sehr locker gehandhabt, Schüler dürfen sogar ihre Telefone verwenden, um z.B. für einen späteren Hefteintrag Fotos von der Tafel zu machen oder bei Ausflügen oder beim Orientierungslauf in Sport Bilder zu machen. Auch bei den Lehrern klingeln die Handys schon mal im Unterricht und sie sprechen dann sogar kurz. Wer allerdings die ganze Zeit mit seinem Telefon spielt oder damit stört, dem wird es für die restliche Tag abgenommen. In einer anderen Waldorfschule hier in der Nähe wird es anders gemacht. Dort werden die Telefone morgens in einen Korb eingesammelt und nach Schulschluss wieder ausgeteilt. Also ganz einheitlich ist es hier auch nicht.

Das Titelbild habe ich übrigens in einem freiwilligen Kunstkurs gemalt. Von der Schule werden an den Nachmittagen verschiedene Aktivitäten angeboten, an denen man teilnehmen kann, z.B. Sport, Kunst, Modellbau, Orchester und Tanz.

Mein Stundenplan:

Montag bis 12:00

HU, Rechnen und Musik.

Dienstag bis 15:00

HU, Doppelstunde Sport, Rechnen, Schwedisch und Finnisch 2 (für nicht Finnisch Muttersprachler).

Mittwoch bis 15:00

HU, Deutsch, Finnisch, Religion, Englisch und Musik.

Donnerstag bis  14:00

HU, Schwedisch, Finnisch und Kunst.

Freitag bis  14:00

HU, Doppelstunde Handwerken, Finnisch und Deutsch.

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Ausflüge mit der Schule:
Natur | Kultur | Sport

Heute war der letzte Tag vor den hiesigen Herbstferien. Immerhin sind die Kinder bereits seit neun Wochen hier in der Schule, da tut eine kleine Pause sicher gut, auch wenn für uns die Zeit hier in Finnland langsam absehbar wird…

12107789_10153657620754441_8838908425908907249_nHeute haben alle Klassen einen Ausflug gemacht. Die Vorschule hat den ganzen Vormittag draußen verbracht und einen neuen Spielplatz erkundet. Die 4. Klasse war im Kanneltalo, dem städtischen Kulturzentrum von Helsinki-West, und haben dort einen Musik-Workshop einer russischen Künstlergruppe erlebt.

DSC_0007Die 6. Klasse hingegen war ganz sportlich im Kletter- und Erlebnisparkpark Zippy unterwegs. Die Kinder konnten verschiedenste Klettertouren (Baumwipfelpfade) machen und waren natürlich sehr begeistert. Beim Abholen mussten wir noch etwas warten, da natürlich auch noch die letzte Tour ausprobiert werden musste. Leider hatte ich meinen Fotoapparat nicht dabei, um die Kletterkünste in luftigen Höhen festzuhalten. Aber nun wollen alle hin, auch die Kleinen!

Ob es an der Schule generell üblich ist, dass die Klassen am letzten Tag vor den Ferien etwas Besonderes machen, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall werden hier von der Schule aus viel mehr Ausflüge gemacht, und wenn „nur“ regelmäßig in den nahegelegen Wald. Die Eltern scheinen hier auch viel entspannter zu sein und weniger Ängste über die zukünftige schulische Laufbahn ihrer Kinder zu haben. Ob nun der Unterrichtsstoff im Klassenzimmer theoretisch wie intensiv auch immer bearbeitet wird, oder ob die Kinder auch andere Dinge erleben und einfach eine gute Zeit in der Schule gemeinsam haben, das Hausaufgaben kaum vorhanden sind und die Lehrer alles recht individuell gestalten, ich habe keine (besorgten) Fragen oder Gespräche diesbezüglich erfahren.

12109871_1049441921741332_7539499634145159683_oAuch in der Waldgruppe gab es gestern etwas Besonderes, es wurde nämlich Erntedank gefeiert. Tolle Kronen wurden gebastelt und mit Blättern verziert, getrocknetes Obst und warmer Saft gevespert. Details und Bilder aus der Waldgruppe kann jeder über die Facebook Seite der Gruppe sehen, die Erzieherinnen zeigen dort wöchentlich, was sie mit den Kindern im Wald erleben und entdecken.

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Das Leben ist gut

Nach 3 Wochen Ferien und 3 Tagen Schule in Finnland können wir nur ein erstes Resümee ziehen: wir sind alle – wirklich alle! – überglücklich, dass wir dieses Projekt gewagt haben! Für unsere Kinder ist es schon selbstverständlich in die neue Schule zu gehen, sie haben erste Freundschaften geschlossen und machen riesige sprachliche Fortschritte. Die Klassen gehen viel in den nahegelegenen Zentralpark der Stadt Helsinki, und spielen dort im Wald.

Heute war ich zum ersten mal mit unserem Jüngsten in seiner Waldgruppe. Aus Deutschland kennt er ähnliches, aber der Wald hier ist von der Vegetation ganz anders und an die neuen Erzieherinnen muss er sich auch erst noch gewöhnen. Es gibt viele neue Regeln, Aktionen und Spiele. Besonders spannend fand ich die 2-Wege-Becherlupen die die Erziehrinnen dort hatten. Mit jeweils einem Griff an beiden Seiten, und zwei Guckmöglichkeiten, um auch von unten beobachten zu können, wirklich genial, hatte ich so noch nicht gesehen.becherlupe

Außerdem war ich heute auf meinem ersten finnischen Waldorfschul Elternabend! Die Elterngemeinschaft dieser Klasse ist, genauso wie die Kinder, sehr positiv und aufgeschlossen. Irgendwie hab ich mich wie zuhause gefühlt, die gleichen Dinge wurden besprochen und die gleichen Schulthemen wurden angeschnitten.

IMG_0615Nächste Woche macht die Klasse einen Ausflug in den Nationalpark Nuuksio in der Nähe von Helsinki, aber dazu dann mehr.

Wir sind einfach überglücklich über den gelungenen Start hier, aber auch etwas erschöpft von den vielen neuen Eindrücken und Terminen. Das sonnige Wetter geht weiter und wir freuen uns auf ein entspanntes Wochenende auf der Sommerhütte.