seurasaari strand im winter

Kaamos – Polarnacht und das Warten auf die Sonne

Kaamos nennen die Finnen die Polarnacht, also die Zeit, in der die Sonne gar nicht über den Horizont kommt. Dieses Phänomen gibt es nördlich des Polarkreise. Die Polarnacht dauert am nördlichsten Punkt Finnlands, in Utsjoki, ca. 51 Tage! Erst am 16.1., also heute, geht dort die Sonnen wieder auf – für ganze 51 Minuten!

Kurze Tage – wenig Sonne, viel Dunkelheit…

…so könnte man das aktuell beschreiben. Obwohl seit dem 22.12. hier in Helsinki im Süden Finnlands die Sonne täglich morgens ca. 2 min früher auf und nachmittags ca. 2 min später untergeht, sind die Tage gefühlt sehr kurz und dämmrig. Morgens dauert es eine gefühlte Ewigkeit bis es hell wird (Sonnenaufgang 9.07) und gerade, wenn man meint, dass es hell ist, wird es schon wieder dunkler (Sonnenuntergang 15.53). Da heißt es rechtzeitig starten, wenn man einen Ausflug bei Tageslicht draußen machen möchte.

Tageslichtlampen

Viele Finnen flüchten gerade in den dunklen Monaten November bis Februar in südlichere Gefilde, nach Spanien beispielsweise. Dort überwintern Rentner gerne und genießen Sonne und Wärme. Das ist wirklich verständlich. Auch sagt man, dass aufgrund der Dunkelheit, mehr Menschen depressiv sind, als in südlicheren Ländern.

Spezielle Tageslichtlampen sollen gegen Lichtmangelerscheininungen helfen und den Körper unterstützen. Nichts desto trotz ist es draußen einfach finster und damit muss man klar kommen. Im krassen Gegensatz dazu dann der Sommer: Licht ohne Ende, Tag und Nacht. Welch ein Kontrast!

sportlich aktiv, auch im Winter

Trotz Dunkelheit sind die Finnen draußen sportlich aktiv. Beleuchtete Schlittenhänge, Langlaufleupen und Spazierwege ermöglichen alle Aktivitäten auch am Nachmittag und Abend, wenn die Sonne längst untergegangen ist. Die öffentliche Infrastruktur an Sportplätzen, Joggingwegen, Schlittschuhplätzen usw. ist gut. Es wird viel getan, um die Leute zu sportlichen Aktivitäten zu animieren. Der neue Trend ist das Fahrradfahren auch bei Schnee und Eis. Spezielle Fahrrad- Winterreifen mit Spikes sind dabei unentbehrlich.

klassenzimmer 1c

Schule hat begonnen – Neues & Vertrautes

Seit dieser Woche hat hier auch für unsere Kinder das neu Schulhalbjahr begonnen. Während es für die Großen ein Wiedersehen mit „ihren“ Klassen war, war es für unseren Erstklässler eine sehr spannende Sache. Gerade erst in Deutschland an das Schulleben gewöhnt, ging es nun wieder darum, sich in eine neue Schule, Klasse und Sprache einzufinden. Selbst als Erwachsener wäre das eine spannende Sache gewesen.

Kurze Tage…

Aber wie bereits 2015 startete auch dieses Mal alles bestens. Die Lehrerinnen empfingen uns herzlich und aufgeschlossen. Nur das frühe Aufstehen fiel uns extrem schwer, zudem die Morgende auch noch stockfinster sind und es erst um 9 Uhr allmählich heller wird. Mehr als einmal zweifelte ich, ob ich die Kinder zu früh losgeschickt hatte, da es gar nicht heller zu werden schien.

Die Tage hier kommen einem extrem kurz und dämmrig vor, obwohl wir uns Tag für Tag in Richtung mehr Sonne bewegen. Jeden Tag geht die Sonne ca. 2 min früher auf und ca. 2 min später unter. Trotzdem sind die Tage mit reichlichen 6 Stunden Sonnenlicht noch extrem kurz. Wenn man also etwas draußen unternehmen möchte, sollte man dies rechtzeitig starten.

Neues in der Schule

Auch dieses Mal erarten unsere Kinder einige neue und Spannende Themen und Fächer in der Schule.

Schlittschuhlaufen im Sportunterricht

Sportlich gesehen hat die 5. Klasse seit diesem Zweithalbjahr zwei zusätzliche Stunden Sport in der Woche. Diese Veränderung ist aufgrund des neuen Lehrplans gekommen. Der Sportunterricht startete auch direkt mit einer Wintersportart, dem Schlittschuhlaufen. Auf einem Schotterplatz in Schulnähe, der im Winter von der Stadt mit Wasser besprüht wir und zu einer Schlittschuhbahn gefriert, wurde sowohl Technik geübt, als auch Eishockey gespielt. Stolz war unser Fünftklässler, dass er – trotz weniger Übung – auch ein Tor schoss!

Das Fach Hauswirtschaft für alle in der 7. Klasse

Mit großem Interesse wurde von der Siebtklässlerin der Hauswirtschaftsunterricht erwartet. Dann war der Tag gekommen, die Klasse war in den Lehrküchen und in kleinen Gruppen wurden „Warme Brote“ gemacht. Am nächsten Abend gab es die dann auch zuhause! Lecker…!! Zu dem Thema Hauswirtschaftsunterricht bald noch mehr.

Waldausflug in der 1. Klasse

Jeden Montag gehen die Erstklässler in den Wald. Der Ausflug steht im Stundenplan und wird bei jedem Wetter gemacht. Wie schön, dass die Schule in unmittelbarer Nähe des Zentralparks liegt und dieser somit in wenigen Minuten fußläufig zu erreichen ist. Überhaupt verbrinbgen die Kinder viel mehr Zeit draußen beim Spielen als in Deutschland. Fast nach jeder Schulstunde haben sie Pause und gehen, warm angezogen, raus.

Insgesamt sind die ersten Tage sehr positiv verlaufen. Die sprachliche Verbesserung schon jetzt spürbar. Vor allem die Erstklässlerin taucht intensivst in die Sprache ein. Entsprechend müde ist sie Mittags bei der Abholung. Aber auch groß und selbstständig. Am liebsten möchte sie schon mit dem Bus alleine nach Hause kommen. Überhaupt regelt sie ihre Sachen toll und meistert die Verständigungshemmnisse souverän.