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14.2. Ystävänpäivä

Die Finnen feiern am 14. Februar nicht den Valentinstag, sondern einen Freundschaftstag. Es werden Karten verschickt und Nettigkeiten ausgetauscht.

Hali-Päivä

In der Schule der Kinder wurde heute ein „Hali-Päivä“ gefeiert, ein „Tag der Umarmungen“. Außerdem war in der ersten Klasse heute ein Verkleidungstag (Naamiaiset) und die 7. Klasse hatte anlässlich des Ystävänpäivä ein Hali-Kaffee in der Schule. Dort wurden am Vormittag kleine Kuchen, Popcorn, Muffins, Saft… verkauft. Der Erlös geht in die Klassenkasse für einen Ausflug.

„Der Freundschaftstag ist am Valentinstag, am 14. Februar. An diesem Tag haben die kleinen Schulkinder ungefähr bis zur 5.Klasse einen Wettbewerb: wer von den meisten Leuten umarmt wird.Die Kinde haben ein rosa Pappherz umgehängt, auf das jeder, den man umarmt hat, seinen Namen drauf schreibt. Die Großen dagegen veranstalten z.B. ein Cafe. So hat auch meine Klasse einen Kiosk-Verkauf gemacht, wo jeder etwas zum verkaufen mitgebracht hat, Kuchen, Muffins, Kekse oder Saft. Die leckeren Sachen wurden dann schön dekoriert im Kiosk aufgebaut. Dann wurde an die Schüler und Lehrer der Schule verkauft. Das Geld sammelt die Klasse für eine Klassenfahrt nach Italien.“ 

Salainen Ystävä

In der 5. Klasse wurde bereits Ende letzter Woche jedem KInd ein „salainen ystävä“ (geheimer Freund) ausgelost. Diesem Kind sollte man diese Woche mindestens drei kleine Geschenke bringen. In der 7. Klasse sollte dem Freund auch ein geheimer Brief geschrieben werden mit einpaar positiven Gedanken zum dem jeweiligen Klassenkameraden (was finde ich an ihm/Ihr positiv?, warum ist es gut, dass er/sie in der Klasse ist?..)

Die Woche geht spannend weiter..

Diese Woche ist fast jeden Tag ein besonderes Programm. Am Donnerstag machen die Abiturienten eine „Abi-Show“ und haben „Penkkarit“. Am Freitag sind „Vanhojen tanssit“, aber dazu dann mehr.

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Das finnische Schulsystem & Waldorfschulen in Finnland

Der Aufbau des finnischen Bildungssystems

Das finnische Schul- und Bildungssystem ist durch die außergewöhnlichen Pisa Ergebnisse bekannt geworden. Und in der Tat ist das Schulsystem von Grund her ganz anderes organisiert als z.B. das Deutsche. Es ist folgendermaßen aufgebaut:

Vorschule
Grundlegender Unterricht (Dauer 9 Jahre & freiwilliges 10. Jahr)

Grundschule 1.- 6. Klasse

Oberstufe 7.- 9. Klasse

Gymnasiale Oberstufe (Dauer 2-4 Jahre) oder berufliche Ausbildung
Fachhochschulen/Hochschulen/Universitäten

Koulu

Quelle: http://wikis.zum.de/zum/Finnland

Seit Herbst 2015 ist die Vorschule (Esikoulu) für alle in Kinder verpflichtend, die im darauffolgenden Jahr schulpflichtig, also 7 Jahre alt, werden. Die Vorschule ist ein sehr spielerisches und lockeres heranführen an Schule. In dem Kalenderjahr, in dem die Kinder sieben Jahre alt werden, kommen sie in die 1. Klasse.

Die Gesamtschule 1.-9. Klasse (Peruskoulu)  ist in eine Unter- und Oberstufe unterteilt. Diese sind, außer in den großen Städten, meist räumlich voneinander getrennt. Dieser grundlegende Unterricht wird wohnortnah angeboten und die Schule kann frei gewählt werden. Die meisten Eltern wählen die nächstgelegene Schule für ihre Kinder.

9 Jahre lang durchlaufen alle einen grundlegenden Unterricht in einer Art Gesamtschule. Die ersten 6 Jahre werden die Kinder hauptsächlich vom Klassenlehrer unterrichtet, in der der Oberstufe (7.-9. Klasse) von Fachlehrern. Alle Schulmaterialien sind kostenlos und auch der Transport zur Schule, falls erforderlich. Alle Kinder erhalten ein kostenloses warmes Mittagessen in der Schule. Nach Beendigung der 9.Klasse ist die Schulpflicht erfüllt und mit dem Zeugnis können sich die Schüler bewerben.

Nach der Gesamtschulzeit hat man verschiedene Möglichkeiten. Die einen machen eine berufliche Ausbildung und ein großer Teil geht in eine gymnasiale Oberstufe (Lukio), die in Kursform aufgebaut ist. Eine bestimmte Anzahl von Kursen muss absolviert werden, bevor man an den zentralen Abiturprüfungen teilnehmen kann. Man kann sich für diese gymnasiale Oberstufe 2-4 Jahre Zeit nehmen. Die Abiturprüfungen finden zweimal jährlich statt. Hat man ein Fach nicht bestanden, oder möchte man in einem bereits bestandenen Fach seine Note verbessern, kann man es beim nächsten mal wiederholen. Ein Großteil der Schüler macht Abitur in Finnland. Die Abiturienten erhalten die auf dem Titelbild gezeigte Abitur oder Studentenmütze, die einmal jährlich an Vappu, dem 1. Mai getragen wird.

Danach kann man sich entweder für einen Studienplatz an den Universitäten oder den Fachhochschulen bewerben. Diese haben Aufnahmeprüfungen und können frei über die Aufnahme der Studenten entscheiden.

Was ist anders an finnischer Schulen?

Förderung statt Selektion

Der Grundgedanke des finnischen Schulsystems ist nicht eine frühzeitige Selektion, sondern eine Förderung aller Kinder. Das System steht für eine große Chancengleichheit, da allen Kindern, egal welcher Muttersprache, welcher Herkunft oder mit welchen sonstigen Voraussetzungen, die gleichen Möglichkeiten gegeben werden sollen. So findet in den Schulen (private Nachhilfe gibt es nicht) eine Förderung statt, die Kindern mit besonderen Bedürfnissen und Lern- oder Verhaltensstörungen zugute kommt. Dies geschieht ohne Ausgrenzung, da die Kinder im normalen Klassenverband verbleiben und nur für bestimmte Stunden von speziellen Förderlehrern in Kleingruppen unterrichtet werden. Außerdem gibt es in jeder Schule einen Beratungslehrer und eine Schulkrankenschwester. Diese Personen sind wichtige Ansprechpartner für die Kinder und tragen zum Wohlbefinden der Kinder bei.

Kinder mit nicht ausreichenden Finnisch oder Schwedisch (zweite offizielle Landessprache) Kenntnissen erhalten zusätzlichen Unterricht in einer der Sprachen und werden erst mit ausreichenden Sprachkenntnissen in eine normale Klasse integriert.

Zentraler Lehrplan – Gestaltungsfreiheit in den Schulen

Die vom Ministerium entwickelten Lehrpläne stellen die Grundlage für den Unterricht im ganzen Lande dar und die Gemeinden sind verpflichtet den Unterricht zu organisieren. Trotzdem ist jede Schule in der Umsetzung sehr frei, da nur die Rahmen festgelegt sin, nicht aber die Details. Das gibt Spielräume z.B. für die verschiedenste Umsetzung. Die Lehrer sind sehr gut ausgebildet und genießen ein hohes Ansehen in der Gesellschaft.

Hoher Stellenwert von Bildung und Kultur

Bildung und Kultur genießen einen hohen Stellenwert in Finnland und es gibt eine richtige Lesetradition. Das wird zusätzlich durch die erstklassig ausgestatteten und kostenfreien Bibliotheken gefördert. Überhaupt ist das kulturelle Angebot für Kinder sehr groß. Auch ist es in Finnland sehr üblich, dass sich Erwachsene auch nach Jahren im Berufsleben intensiv fortbilden. Gesellschaftlich gibt es ein hohes Maß an Vertrauen in die Lehrer und das gesamte Schulsystem.

Viel Fremdsprachenunterricht

Eine Besonderheit des finnischen Schulsystems ist auch der umfangreiche Fremdsprachenunterricht. Da Eltern sehr viel Wert darauf legen, dass ihre Kinder frühzeitig mit dem Lernen einer anderen Sprache, meist Englisch, Schwedisch oder Deutsch beginnen, wird dieser meist mit der ersten Sprache schon in der ersten Klasse begonnen und  die anderen folgen dann.

Waldorfschulen in Finnland

P11200831955 wurde in Helsinki die erste Waldorfschule in Finnland gegründet. Heute gibt es 26 Waldorfschulen und um die 40 Kindergärten auf das ganze Land verteilt. Alleine im Großraum Helsinki, Vantaa und Espoo sind es 4 Schulen.

Die Helsingin Rudolf Steiner -koulu hat sowohl einen finnisch-, als auch einen schwedischsprachigen Zweig. Sie umfasst auch Vorschulklassen und Abiturklassen. Der finnische Schulzweig ist auf zwei nahebeieinander liegende Standorte (A & C Schule) verteilt, ca.600 Kinder werden in 30 Klassen unterrichtet.

P1120221Waldorfschulen sind in Finnland, wie alle anderen Schulen auch, an den staatlichen Lehrplan gebunden. Da dieser aber sehr flexibel ist und gewisse Inhalte z.B. für die erste/zweite Klasse oder dritte/vierte Klasse vorgesehen sind, besteht eine gewisse Freiheit, in der pädagogischen Umsetzung allemal. Jüngst hat sich ein Arbeitsgruppe damit auseinandergesetzt, auf Grundlage des Waldorf-Lehrplans und des stattlichen finnischen Lehrplans, einen neuen Lehrplan für die finnischen Waldorfschulen zu erarbeiten.

Obwohl es das staatliche Ziel war und ist das öffentliche Schulsystem gesellschaftlich zu verankern und das System nicht durch alternative Schulen zu zersplittern, haben die Waldorfschulen in Finnland einen anerkannten Status, erhalten damit volle Finanzierung. Da Grundbildung in Finnland kostenlos sein muss, dürfen Schulen, auch anerkannte Privatschulen, kein Schulgeld erheben. Freiwillige Elternbeiträge werden von den Schulen in unterschiedlicher Höhe erbeten, um die zusätzlichen waldorfspezifischen Angebote zu finanzieren.

Resümee

Insgesamt investiert Finnland eine Menge in sein Bildungssystem und sieht dies als seine Chance, als kleines Land international wettbewerbsfähig und interessant zu sein. Tatsächlich ist es ihnen auch gelungen, die Schüler schneiden zum Beispiel bei Pisa gut ab und die Universitäten erreichen in internationalen Rankings ganz gute Plätze. Aber auch auf der Ebene des Einzelnen profitieren natürlich viele Kinder und Familien.

Kritiker sagen aber auch, dass die Finnen zu gut ausgebildet wären und das Potenzial gar nicht nutzen würden. Wenn man mit Deutschland vergleicht erscheint einem die Schulwelt hier sehr in Ordnung zu sein. Aufgrund der anhaltenden Wirtschaftsrezession in Finnland, werden in naher Zukunft auch die Bildungsausgaben reduziert werden müssen. Gerade wird das Thema hier sehr heftig diskutiert, ob Finnland nicht an seinen ursprünglichen, auch gesellschaftspolitisch sehr wichtigen Ziele festhalten sollte. Gerade um die aktuell auch in Finnland stark angestiegene Einwanderung positiv zu bewältigen, ist ein intensives Förderungs- und Integrationsprogramm sicher ein großer Vorteil.